Alfons Burger -1899 - 1967

Sofia Burger - 1909 - 1998

Peter Burger - 1950 - 20..

 

Aquarelle von Alfons Burger

Der Fluss der Zeit fliesst durch uns

Kurzgeschichten meines Vaters, meiner Mutter und von mir.

Spuren einer Familie

In einer kalten Winternacht im Jahre 1949 wurde ich gezeugt und kam im September 1950 im Krankenhaus in Landsberg als eine kleine Attraktion zur Welt. Dreizehn Pfund schwer und siebenundsechzig Zentimeter lang!  Irgend etwas hielt mich lange ab, in diese Welt zu treten und erst die Drohung des Oberarztes mich notfalls mit einem Haken zu holen, motivierte mich den schützenden Leib meiner Mutter zu verlassen. Sie war am 4. August gerade einundvierzig Jahre geworden, ihr erster Sohn aus einer anderen Ehe war fast fünfzehn Jahre alt. Mein Vater am 2. August 1950 gerade 51 Jahre alt. So wuchs ich in einem Elternhaus mit relativ “alten” Eltern auf, als verspäteter Nachzögling einer Generation von bereits pubertären bis erwachsenen Cousinen und Cousins, die mich verhätschelten und verwöhnten. Mein Vater war ein musischer aber auch sehr ernsthafter Mann, die Mutter eine temperamentvolle Frau, die die Aufmerksamkeit und Beachtung ihrer Mitmenschen suchte. Irgendwie muß dies kein einfaches Biotop für mich gewesen sein, denn die ersten vier Lebensjahre in der alten Bergstraße in Landsberg sind aus meiner Erinnerung verdrängt. Nur einige Fotos zeigen, daß es mir rein äußerlich in dieser Zeit recht gut ging. Aber das Bewußtsein meiner Seele entführte mich in jenen Kinderjahren in eine andere Welt der Träume. Erst mit dem Umzug in das Holzhaus mit Garten in der Nockerstraße, mit freier Natur und nahegelegenem Wald begann mein bewußteres Leben. Vielleicht halfen mir die Nachbarskinder und vorallem Renate, die ich durch ein Loch im Zaun regelmäßig besuchte. Hier erwachte auch mein tiefer Bezug zur Natur, der bis heute das Wichtigste in meinem Leben geblieben ist. Der innere Dialog mit Pflanzen, Bäumen, zu Tieren und den mystischen Wesen, die die Menschen Engel nennen.

Jetzt über sechzig Jahre später, blicke ich zurück. Im Erbe meiner 1998 verstorbenen Mutter fand ich einige Geschichten, die mein Vater und Mutter niedergeschrieben haben. Die Inhalte sind plötzlich wie musikalische Kompositionen einer früheren Zeit, die wiederentdeckt auf Veröffentlichung warten. Als Erinnerung für Menschen, die sich noch an Beide und die Zeiten damals erinnern. Als Vermächtnis; nein - nur als eine kleine feine Erinnerung. Ergänzt mit einigen meiner Geschichten und Gedanken, die ich als Folge des verwandten Energieflußes gerne niederschreibe. Alles lose Geschichten, ohne einen besonderen Zusammenhang, aber wohl mit einem hauchdünnen roten Faden, den jeder Lesende selbst fassen und für sich finden mag.

Peter Burger
1999/ aktualisiert 2013